Alle Erkrankungen haben eine soziale Dimension. So hängt von gesellschaftlichen Faktoren ab, was als „Krankheit“ oder „Behinderung“ gilt bzw. wie auf diese Phänomene reagiert wird. Da unsere Gesellschaft ihre „nützlichen“ Mitglieder besonders durch Verstand und Arbeit definiert, werden Demenz-Betroffene selten als vollwertige Menschen wahrgenommen und behandelt. Trotz ihrer Beeinträchtigung sollen sie sich in einer Welt, die von den Vorstellungen und Regeln kognitiv gesunder arbeitender Menschen geprägt, zurechtfinden. Sie übersehen, dass der Demenz-Kranke den Verlust seiner kognitiven Fähigkeiten sowie die Auflösung innerer und äußerer Struktur als Ende seiner Personalität erlebt und darauf ähnlich wie auf drohenden Tod mit massiver Angst reagiert. Auch das Wohlbefinden Demenz-Kranker stützt sich auf mindestens vier Säulen.
Wer hier ansetzt und entsprechendes Erleben ermöglicht, kann auch Demenz-Kranke wirksam behandeln. Allerdings bedarf es zu einer solchen positiven Personenarbeit (nach TOM Kitwood) entsprechender Bereitschaft beim Therapeuten.
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