Demenz- Kranke durch zwischenmenschliche Beziehungen positiv beeinflussen.

Alle Erkrankungen haben eine soziale Dimension. So hängt von gesellschaftlichen Faktoren ab, was als „Krankheit“ oder „Behinderung“ gilt bzw. wie auf diese Phänomene reagiert wird. Da unsere Gesellschaft ihre „nützlichen“ Mitglieder besonders durch Verstand und Arbeit definiert, werden Demenz-Betroffene selten als vollwertige Menschen wahrgenommen und behandelt. Trotz ihrer Beeinträchtigung sollen sie sich in einer Welt, die von den Vorstellungen und Regeln kognitiv gesunder arbeitender Menschen geprägt, zurechtfinden. Sie übersehen, dass der Demenz-Kranke den Verlust seiner kognitiven Fähigkeiten sowie die Auflösung innerer und äußerer Struktur als Ende seiner Personalität erlebt und darauf ähnlich wie auf drohenden Tod mit massiver Angst reagiert. Auch das Wohlbefinden Demenz-Kranker stützt sich auf mindestens vier Säulen.

Es handelt sich um Gefühle

Etwas wert zu sein

Etwas tun zu können

Mit anderen in Kontakt treten zu können

Über Hoffnung und Vertrauen zu verfügen

Wer hier ansetzt und entsprechendes Erleben ermöglicht, kann auch Demenz-Kranke wirksam behandeln. Allerdings bedarf es zu einer solchen positiven Personenarbeit (nach TOM Kitwood) entsprechender Bereitschaft beim Therapeuten.

Diese sind:

  • Die eigene Beteiligung am Erkrankungsgeschehen erkennen
  • Demenz als „soziale Schwellenkrankheit
  • Demenz als Problem aller und nicht nur des Kranken
  • Selbst im Chaos und Zerfall klar kommen
  • Im Kranken die Person und nicht seine Demenz sehen
  • Die Person anerkennen und würdigen
  • Den Kranken ernst nehmen und seine Gefühle wertschätzen
  • Dem Kranken nichts vormachen sondern selbst bleiben
  • Die Funktionen des Kranken übernehmen die er selbst nicht mehr kann
  • Einsehen, dass es für jeden Kranken eine individuelle Lösung zu suchen gilt, da es kein Patentrezept gibt
  • Vor allem die Sekundär Symptome der Demenz

  • Aggression
  • Angst
  • Apathie
  • Beziehungswahn
  • Halluzinationen
  • Schreien
  • Unruhe
  • Weglaufen
  • lassen sich durch eine gute Gestaltung der Beziehung zum Kranken günstig beeinflussen.

    www.demenzbetreuung-essen.de " Birgit Schamberg, Lehmanns- Brink 8, 45277 Essen